Wie viele Pädagoginnen werden in der Lyra Schule unterrichten?
Wir starten mit zwei Lehrerinnen: Monika Kosa und Anna Christina Jost. Eine Erweiterung um eine dritte Person (in Teilzeit) ist in den kommenden Jahren denkbar.
Muss am Jahresende ein Externistenprüfung abgelegt werden?
Wir streben das Öffentlichkeitsrecht und werden dies beantragen, so dass die Schule selbst Prüfungen abnehmen und Zeugnisse ausstellen kann. Dies wird durch das Bundesministerium erteilt. Aufgrund der Fristen ist dies für das erste Schuljahr aber unrealistisch. Wir rechnen ab dem zweiten Schuljahr mit dem Öffentlichkeitsrecht.
Im ersten Jahr werden wir jedenfalls die Kinder auch gezielt auf die Externistenprüfung vorbereiten. Beide Lehrerinnen haben bereits Erfahrung in der Vorbereitung auf die Externistenprüfung. Anna Jost hat aufgrund ihrer Erfahrung (mehr als 10 Jahre) in Regelschulen einen sehr guten Vergleich, was im Regelschulsystem verlangt wird und wie dies in den Einklang mit dem Montessori-Curriculum zu bringen ist.
Ab wann vor Eintritt kann man mit einer garantierten Platzzusage Ihrerseits rechnen? (Planungssicherheit)
Wir wollen die Kinder, die zu uns kommen, in dem Jahr vor Schuleintritt kennenlernen. Danach schließen wir gerne den Schulvertrag mit Ihnen ab, wenn es nach wie vor für alle Seiten stimmig ist. Damit wird der Schulplatz fixiert. Das wird normalerweise im Zeitraum Oktober bis Dezember für den Schulstart im folgenden Jahr stattfinden.
Für das Schuljahr 2021/22 starten wir mit allen interessierten umgehend das Aufnahmeverfahren.
Maximale Schülerzahl? Gruppen? Wie wird sichergestellt, dass nicht nur junge Kinder in der Klasse sind?
Die Schule wird aus einer altersgemischten Gruppe von max. 30 Kindern im Alter von 6-12 Jahren bestehen. Um eine ausgewogene Altersmischung zu erreichen, müssen wir die Zahl der Kinder pro Altersstufe begrenzen. Damit werden wir nicht unbegrenzt 6-Jährige im ersten Jahr aufnehmen und bemühen uns derzeit auch aktiv um Quereinsteiger:innen in die Schulstufen 2-4. Nachdem uns schon Anmeldungen für die Schulstufen 3 und 4 erreicht haben, können wir erfreulicherweise auch schon mit älteren Kindern starten.
Geplanter Tagesablauf im Detail
Die Schule ist als Ganztagsschule mit verschränkter Form von Unterrichts- und Freizeiten konzipiert. D.h., es gibt eine flexible Ankommenszeit ab 7.45 Uhr. Die Schulzeit startet um 8.30 und dauert bis
15.00 Uhr. Dies ist die offizielle, jedenfalls zu absolvierende Zeit.
Danach ist bis 16.00 Uhr eine Betreuung durch die Lehrer:innen in der Schule dazu buchbar.
Ein üblicher Tag sieht wie folgt aus:
07.45 – 08.30 | Flexible Ankommenszeit |
08.30 – 12.00 | 1. Arbeitszyklus |
12.00 – 12.30 | Mittagessen |
12.30 – 13.30 | Freizeit im Park, Spielplatz, Spaziergang |
13.30 – 14.45 | 2. Arbeitszyklus |
14.45 – 15.00 | Aufräumzeit |
Nachmittagsbetreuung?
Für die Zeit nach 16.00 Uhr kann ein zusätzliches Freizeitangebot durch externe Anbieter organisiert werden. Dieses bieten wir gerne nach Bedarf an und werden dazu in den direkten Austausch mit den vorangemeldeten Familien treten.
Wo und wie wird gegessen? Selbst gekocht? Essen Bio?
Gegessen wird in der Schule. Die morgendliche Jause wird von den Schüler:innen selbst zubereitet.
Für das Mittagessen werden wir ein Bio Menü bestellen, planen aber, möglichst viel selber zu kochen.
Gehen die Kinder jeden Tag an die frische Luft? Wieviel Bewegung/Sport?
Wie im Tagesplan gezeigt, ist jeden Tag geplant, an die frische Luft zu gehen. Zusätzlich wird es 1-2 Sportstunden in einer angemieteten Sporthalle in der Nähe geben. Bei schönem Wetter verlegen wir diese auch gerne nach draußen.
Grundsätzlich bewegen sich Montessori-Schüler:innen viel mehr, da die Kinder nicht auf festen Plätzen sitzen, sondern ihren Arbeitsplatz wechseln, sich in der Schule frei bewegen können und auch „Going-outs“ ein wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzepts sind. Dennoch ist es uns wichtig, Kindern auch Sportarten zu zeigen, durch diese den Teamgeist zu stärken und den Kindern zu ermöglichen, sich in ihrer körperlichen Geschicklichkeit zu üben. Da Anna Jost unter anderem jahrelang auch Sport unterrichtet hat, bringen wir hierbei ausreichend Erfahrung mit.
Hat die Schule einen eigenen Garten? Wird es in der Schule Tiere geben?
Einen eigenen Garten haben wir nicht. Wir werden die Parks in der Umgebung nutzen und werden uns bemühen, einen Platz für ein Hochbeet zu bekommen. Vor allem wollen wir auch die Schule selbst mit vielen Pflanzen gestalten. Für den Klassenraum planen wir mit Tieren (z.B. Schildkröten, Achatschnecken oder Stabheuschrecken…).
Müssen die Kinder selber putzen?
Das Übernehmen von Verantwortung für die eigene Umgebung ist ein wichtiger Bestandteil der Montessori-Pädagogik. Wir werden daher bestimmte „Jobs“ definieren und verteilen. Das kann neben dem Fegen des Raums und der Versorgung von Pflanzen und Tieren auch Tischdecken, Wegräumen des Geschirrs etc. sein. Die Jobs werden wöchentlich wechseln, so dass jede:r einmal mit allen Jobs an der Reihe ist. Aber selbstverständlich werden Reinigungskräfte die Schulräumlichkeiten regelmäßig sauber machen.
Wie stellen Sie sich den Wechsel ins Gymnasium vor?
Was die Schule betrifft, wollen wir ganz offen mit jeder Familie zusammenarbeiten und die jeweiligen
Pläne der Familie unterstützen. Es kommt manchmal vor, dass die Wahl der Familie (aus welchem Grund auch immer) nur für die Zeit der ersten vier Schulstufen auf den Montessori-Weg fällt. Andere gehen bis zur 6. Schulstufe den Weg und wechseln dann in eine andere Schulform. Andere wiederum gehen den Montessori-Weg bis zum International Baccalaureate (internationale Matura) weiter. Wie Anna erwähnt hat, ist die Montessori-Pädagogik auch für das Jugendlichen-Alter ausgearbeitet, nur gibt es für diese Altersstufe wenige Schulen die das umsetzen. Wir würden gerne unser Angebot bis zum Ende der Schulzeit ausbauen. Es ist aber ein langer Weg und wir können zum jetzigen Zeitpunkt keine Versprechen dazu machen.
In der Schule (6-12) möchten wir mit diesem Thema offen umgehen: wir schauen immer darauf was unsere Aufgabe in Montessori ist: dem Kind zu helfen, sich im Leben und verschiedenen Umgebungen zurechtzufinden. Wir schauen darauf, wo das Kind mit seiner Individualität aktuell steht und was es im jeweiligen Moment braucht, seine Entwicklung optimal zu unterstützen. Wir wollen mit der Familie besprechen was das Kind braucht, um auch für eine Situation wie den Übertritt in eine andere Schule vorbereitet zu werden. Zwar ist es aus Montessori-Sicht sinnvoll, die zweite Entwicklungsphase (6-12) vollständig in Montessori zu verbringen, gleichzeitig ist es uns auch wichtig, die Familie zu begleiten. Wenn es von den Eltern gewünscht wird, dass das Kind nach der 4. Schulstufe aus Montessori in eine AHS etc. wechselt, bleibt unser Fokus (als Montessori-Pädagogen) immer noch auf unsere Aufgabe gerichtet: dem Kind zu helfen, sich in der neuen Situation und Umgebung zurechtzufinden.
Konkret bedeutet dies, dass jedenfalls ein Zeugnis nach der 4. Schulstufe ausgestellt wird. Rechtlich gesehen sind die meisten Montessori-Schulen (wie auch andere Privatschulen in freier Trägerschaft) Statutschulen. Dies bedeutet, dass die Übertrittsregelungen idR auch im Statut ausgeführt werden müssen. Diese können z.B. wie folgt lauten: „Beim Übertritt der Schülerin/des Schülers in Schulen mit gesetzlich geregelter Schulartbezeichnung untersteht der/die Schüler/in der Absolvierungspflicht von Aufnahme- oder Einstufungsprüfungen, gemäß dem Rundschreiben Nr. 16/2018 über den „Übertritt von Schulen mit eigenem Organisationsstatut in Schulen mit gesetzlich geregelter Schulartbezeichnung – Neufassung 2018“ des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF-24.264/0011-BS/5/2018) bzw. dessen jeweils aktueller Fassung oder der jeweils geltenden aktuellen Übertrittsregelungen der zuständigen Behörden.“ Aktuelle Information über diese Übertrittsregelungen ist hier abrufbar: https://www.bmbwf.gv.at/…/schulrecht/rs/2018_16.html.
Wird es die Möglichkeit einer aufbauenden Schule für Kinder ab 12 Jahren geben?
Das wäre tatsächlich auch für uns ein großer Wunsch: ein Montessori-Kontinuum bis zu einem Abschluss wie Matura oder International Baccalaureate anbieten zu können. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik und wir können dazu noch keine Versprechungen machen. Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf den erfolgreichen Aufbau dieser Schule.
Ist eine Teilnahme der Eltern am Schulleben geplant (kochen oder andere Aufgaben)? Müssen Eltern Aufgaben übernehmen?
Verpflichtende Aufgaben für Eltern sind nicht vorgesehen. Wir freuen uns aber über Eltern, die sich einbringen möchten. Ein wichtiger Aspekt der Montessori-Pädagogik sind Going-outs, bei denen die Kinder Besuche bei Expert:innen zu einem bestimmten Thema oder zu Institutionen (zB Museen) organisieren, oder Expert:innen in die Schule einladen (Coming-in). Hier freuen wir uns auf Eltern, die ihre eigene Expertise oder Kontakte zur Verfügung stellen. Auch die Begleitung einer Kindergruppe bei einem Going-out ist eine Möglichkeit, sich einzubringen. Bei Interesse kommen Sie gerne mit Fragen und Ideen auf uns zu.